Brandenburgs Verkehrsminister Jörg Vogelsänger hat heute ein klares Bekenntnis für die Entwicklung einer zukunftsfähigen Lausitzer Verkehrsinfrastruktur abgegeben. „Wir haben seit den 1990er-Jahren mehr als 170 Millionen Euro in die Südbrandenburger Bundesfernstraßen investiert. Projekte für rund 160 Millionen Euro sind derzeit im Bau oder in der fortgeschrittenen Planung. Wir lassen die Lausitz also auch künftig nicht im Stich“, sagte Vogelsänger bei einem Arbeitstreffen mit politischen Vertretern der Planungsregion Lausitz-Spreewald in Lübben.
Vor Landräten, Bürgermeistern und den gewählten Regionalräten bekräftigte der Minister seine Prioritäten für den Ausbau der Bundesfernstraßen im Landessüden. „Mit der südlichen Leipzig-Lausitz-Trasse arbeiten wir zielgerichtet an einer leistungsstarken Ost-West-Verbindung, die überregionale Verkehre bewältigt und die vorhandenen Wirtschaftsstandorte der Region stärkt.“ Während die Planungen der Ortsumfahrungen von Elsterwerda und Plessa sowie für den 2+1-Ausbau der freien Strecken bis zur A 13 bei Ruhland voranschreiten, laufen für die B 183-Umgehung von Bad Liebenwerda bereits die Verhandlungen über einen Funktionsbauvertrag. In dem Pilotprojekt soll das ausführende Unternehmen nicht nur für den Straßenbau, sondern auch für die spätere Unterhaltung zuständig sein. Jörg Vogelsänger: „Wir hoffen auf eine zügige Ausführung bei guter Qualität und vergleichsweise moderaten Baukosten. Ich gehe davon aus, dass der Planfeststellungsbeschluss noch in diesem Jahr vorliegt und wir bald die Baufreigabe durch den Bund bekommen.“
Vorschlag für Linienführung der Ortsumfahrung Lübben wird vorgelegt
Fortschritte konnte der Verkehrsminister auch für ein weiteres Infrastrukturprojekt vermelden, das er ohne Einschränkung ganz oben auf der Prioritätenliste für die südliche Planungsregion behält: die B 87-Ortsumfahrung von Lübben. „Ich stehe zur dringend notwendigen Entlastung der Lübbener Innenstadt. Der Status als anerkannter Erholungsort im Spreewald darf nicht aufs Spiel gesetzt werden“, sicherte Vogelsänger Bürgermeister Bretterbauer und LDS-Landrat Loge seine volle Unterstützung zu. Die Planungen seien mittlerweile so weit fortgeschritten, dass dem Bundesverkehrsministerium jetzt der Vorschlag für die bevorzugte Linienführung zur Zustimmung unterbreitet werden kann (siehe Karte Seite 2). Diese ist Voraussetzung für die Erstellung der detaillierten Entwurfsplanung und der Umweltuntersuchungen. „Wir alle wissen, in welchem sensiblen Bereich wir uns im Spreewald bewegen. Deshalb baue ich darauf, dass Bund, Land, Kreis und Kommune hier an einem Strang ziehen“, so der Verkehrsminister.
Auch wenn mit einem realistischen Blick auf Bevölkerungsentwicklung, Verkehrsprognosen und die finanziellen Möglichkeiten des Landeshaushaltes nicht alle Ausbauwünsche auf der LeiLa-Nord erfüllt werden können, betonte Minister Vogelsänger die enge Abstimmung der Straßenbauverwaltungen in Sachsen und Brandenburg, was die Prioritäten auf der Trasse Leipzig – Lübben – Frankfurt (Oder) betrifft. So sei man sich mit den zuständigen Planern im Freistaat einig, dass die geplante Ortsumfahrung Herzberg/Löhsten wegen der engen verkehrlichen Vernetzung im Zusammenhang mit dem B 87-Ausbau aus Richtung Torgau zu betrachten sein wird.
Verkehrssicherheits-Untersuchung der B 87: Punktuelle Überholspuren denkbar
Derweil hat Jörg Vogelsänger seine Fachabteilung vor dem Hintergrund der neuen Initiative um die LeiLa-Nord in Brandenburg beauftragt, den B 87-Abschnitt zwischen der Elbe-Elster-Kreisstadt Herzberg und dem A 13-Anschluss Duben aus Sicht der Verkehrssicherheit noch einmal genau unter die Lupe zu nehmen. „Wir nehmen beispielsweise die Hinweise aus der Region sehr ernst, die Probleme wegen fehlender Überholstrecken an uns herantragen. Sollten sich begründete Sicherheitsbedenken auf der B 87 ergeben, halte ich den Anbau von Überholspuren punktuell für denkbar“, so der Verkehrsminister.